Während einer Schwangerschaft ...
... entstehen nicht selten schmerzhafte Blockierungen an Becken und Lendenwirbelsäule. Die notwendigen hormonellen Veränderungen verbessern die elastische Dehnbarkeit des Bindegewebes zunehmend. Die Körperstatik ändert sich kontinuierlich und passt sich den täglich neuen Anforderungen an. Mitunter führt die veränderte Haltung, die erhöhte Belastung und vermehrte Beweglichkeit - und oft verminderte Bewegung - zur Entstehung von mitunter sehr schmerzhaften Fehlfunktione wie Blockierungen in Becken und Lendenwirbelsäule.
Können Blockierungen während der Schwangerschaft behandelt werden?
Ja! Auch während der Schwangerschaft können Blockierungen, die dann vorwiegend an Wirbelsäule, Rippen oder Becken auftreten, sehr wohl gelöst werden, auch wenn Frau leider oft anderes hört!
Nur geht dies nicht auf die Schnelle, in drei oder vier Minuten mit Spritzen oder Tabletten.
Blockierungen im Bereich des Beckens und der Wirbelsäule gehen meist mit Blockierungen an anderen Stellen einher oder werden überhaupt erst von einer ganz anderen Stelle aus verursacht. Darum gehört für mich die Untersuchung und Behandlung von Kopf bis Fuß bis Kopf (und in Notfällen zumindest der wichtigsten Schaltstellen), immer mit zur Therapie. Je nach Befund dauern Untersuchung und Behandlung dann 15 bis 50 Minuten. Eine akut und erstmals aufgetretene Blockierung des Iliosakralgelenkes am Becken (bei einer sonst sportlich aktiven und seitens des Bewegungsapparates bisher gesunden Frau) ist oftmals schnell behoben.
Bei der Untersuchung von „Socke bis Locke“ (von Fuß bis Kopf), stellt man schnell fest, ob an anderen Stellen ein wichtiges Problem vorliegt oder nicht. Sind keine anderen Ursachen auszumachen, kann man sich ganz auf die Blockierung konzentrieren und diese in 5 – 10 Minuten mit langsamen, zumeist sanften Methoden lösen. Dabei kann es zwar auch einmal recht geräuschvoll knacken, aber dies ist dann weder schmerzhaft noch gefährlich oder beängstigend.
Ganz im Gegenteil, es fühlt sich erleichternd an. Bei den von mir angewandten Techniken wird das Lösen der Blockierungen nicht durch ruckartiges „Einrenken“ (manipulieren) erreicht, sondern durch Lagerung in der richtigen Position und vorsichtiges, mitunter auch rhythmisches Dehnen und Anspannen der Muskeln bis die Blockierung sich löst. Welche exakte Behandlungsabfolge für welche Patientin die richtige ist, ist individuell sehr verschieden, auch wenn es sich nicht selten um „scheinbar“ die gleichen Probleme handelt.
Blockierungen der unteren Lendenwirbelsäule und des Beckens hemmen oft die Einstellung und das Absenken des Köpfchens ins Becken. Hier ergibt es Sinn - durch Lösen der Blockierungen - die zeitgerechte Einstellung zu ermöglichen. INFOFLYER DOWNLOAD
SKOLIOSE und Schwangerschaft … Die verstärkte Beweglichkeit während der Schwangerschaft und die erforderlichen köchernen Veränderungen (auch mithilfe der Hormone) scheint die seltene Gelegenheit zu sein um „Korrekturen“ anstossen zu können, also chronische Blockierungen zu lösen und die Korrektur echter Fehlstellungen und struktureller Veränderungen an Knochen und Bindegewebe anzuregen. Frauen, die typischerweise bereits seit der Jugendzeit an einer Skoliose leiden, können die Schwangerschaft nutzen, die Skoliose durch kontinuierliches Lösen von Blockierungen zu bessern. Sind erst einmal die Blockierungen gelöst, scheinen die veränderten Hormonverhältnisse und das angeregte Wachstum ihr Übriges zu verrichten. Dabei scheinen die Veränderungsprozesse umso besser zu funktionieren, desto weiter unten an der Wirbelsäule die hauptsächliche Verkrümmung liegt und desto weniger starkt die Skoliose ausgeprägt ist. Ich habe den positiven Effekt mittlerweile bei einigen Patientinnen erfahren dürfen. Allgemeine schulmedizinische Lehrmeinung ist diese Behandlung nicht und eine Erfolgsgarantie kann ich leider auch nicht geben. Betrachtet man die ausgeprägten Veränderungen während der Schwangerschaft, drängt sich die Möglichkeit struktureller Veränderungsmöglichkeiten geradezu auf. Auch unter schulmedizinisch physiologischen und anatomischen Gesichtspunkten. Über 9 Monate hinweg kommt es zu hormonellen Veränderungen, Wachstumseffekten (Gebärmutter, Brüste, Becken), Auflockerungen in den Geweben, Veränderungen im Flüssigkeitshaushalt und Lymphabfluss mit Druckveränderungen in den Geweben und auch statisch tiefgreifenden kontinuierlichen Veränderungen der Kraftübertragungslinien. All diese Effekte können genutzt werden um in dysfunktionalen Bereichen, insbesondere der Wirbelsäule, Veränderungen anzustoßen. Eine Skoliose kann sich in der Schwangerschaft auch verschlechtern, wie schulnmedizinisch gewarnt wird. Vielleicht geht dann die “Kraft der Veränderung” in die ungünstige Richtung? Bei der “potentiellen Beeinflussbarkeit” ist sicherlich auch die Höhe der Skoliose wichtig. Je weiter oben die Hauptverbiegung und Verdrehung im Brustwirbelsäulenbereich liegt und desto geringer der “Gegenschwung” im unteren, zumeist Lendenwirbelsäulenbereich, liegt, desto weniger scheinen äußere Veränderungen (Korsett, Krankengymnastik, Schwangerschaft) die Skoliose positiv beeinflussen zu können. Dennoch ergibt es unbedingt Sinn, sich in jedem individuellen Fall Gedanken über die sich kontinuierlich und natürlich verändernden Kräfte zu machen und zu überlegen, wie diese bei welchen Lagerungen, Übungen, Alltagsbewegungen in welche Richtung genutzt werden könn(t)en, um die Wirbelsäule in die “richtige Richtung” zu beanspruchen und damit zur Veränderung “aufzufordern”. Viele Frauen mit ausgeprägten Skoliosen wissen oft um Ausmass und Behandlungsrichtung ihrer Skoliose besser Bescheid als als sie sich selbst zugestehen mögen.
Wenn es mit dem Schwanger werden… … nicht klappen will, können osteopathische Behandlungen hilfreich sein. Zum Einen durch den grundsätzlich ausgleichenden Charakter auf das autonome Nervensystem, zum Anderen durch Lösen von Verklebungen, die oft nach Operationen, Unfällen oder bei Endometriose bestehen und sich ungünstig auf die Beweglichkeit der Ovarien (Eierstöcke) und des Uterus (Gebärmutter) auswirken können. Zudem verbessert die Behandlung die Durchblutung, regt die Beweglichkeit von Bindegewebe und Organen an und beseitigt Blockierungen.
Geburtsverletzungen wie Dammriss, Scheidenriss… … oder Wundheilungsstörungen verursachen nicht selten bleibende Schmerzen und Probleme des Beckenbodens oder Schwierigkeiten das Wasser sicher zu halten oder Schmerzen beim Gechlechtsverkehr oder Stuhlgang. Manchmal entstehen in den Narbenbereichen Störherde die mitunter verschiedene andere Probleme auftreten lassen. Für die Behandlung sollten wir darüber bescheid wissen, auch wenn sich die Beschwerden an ganz anderen Stellen des Körpers zeigen. Eine Behandlung von Störherden des Beckenbodens kann auch sehr gut durch eine Leggings hindurch erfolgen! Vorteilhaft ist es, für eine solche Behandlung eine Vertrauensperson zur Behandlung mitzubringen.
Übrigens, bei einer Blockierung an Wirbelsäule oder Becken ...
... handelt es sich fast nie um eine echte „Verrenkung“ und niemals um „ausgerenkte“ Wirbel. Im allgemeinen Sprachgebrauch (und oft auch im ärztlichen,) ist der Ausdruck „ausgerenkt“ recht gebräuchlich. Bei einer Rippe, einem Finger, einer Zehe oder an der Schulter kommen echte Ausrenkungen (medizinisch: Luxationen) vor. Diese sind sehr schmerzhaft. Meist sind dann auch Bänder oder Kapseln stark in Mitleidenschaft gezogen. An der Wirbelsäule kommen solche "Verrenkungen" aufgrund von alltäglichen Bewegungen wie "aus dem Bett aufstehen" oder "eine Kiste hoch heben" nicht vor, auch wenn es auf dem Röntgenbild - oder beim bloßen Anschauen eines Wirbels oder schiefen Beckens - "verrenkt" aussehen kann. Aber gerade diese Bewegungen sind die typischen Auslöser der schmerzhaften Blockierungen an Wirbelsäule und Becken. Es handelt sich dabei fast immer um verspannte Muskeln, die sich aufgrund eines reflexähnlichen Mechanismus (höchstwahrscheinlich durch Verschaltungen verschiedener Informationen im Rückenmark) nicht mehr lockern können. Wie in einem Teufelskreis wird Anspannung der Muskeln krampfähnlich (durch Signale aus dem Rückenmark) verstärkt. Die normale Funktion ist dann „blockiert“, und ein Wirbel oder Beckenknochen wird von den blockierten (angespannten) Muskeln in eine extreme Position gezogen oder gedreht. Dies verursacht Schmerzen im Bindegewebe der betroffenen Muskeln sowie der Gelenkkapseln und Bänder die von den Muskeln extrem gedehnt (und manchmal zusammengepresst) werden. Am Häufigsten treten diese Blockierungen am Kreuzdarmbeingelenk (Becken) und der Wirbelsäule auf. Die manuelle osteopathische und chirotherapeutische Behandlung durchbricht diesen Teufelskreis und löst dadurch die Blockierung(en).
Links zu den Abstracts wissenschaftlicher Studien: