HVLA
Unter HVLA versteht man die Manipulation von Gelenken mittels spezieller Griffanlagen, die vor allem an der Wirbelsäule durchgeführt werden. HVLA = high velocity low amplitude bedeutet übersetzt, dass diese Behandlung mit schnellem Impuls aber geringer Kraft und geringem Bewegungsausschlag ausgeführt wird.
Die Akzeptanz für diese schnelle, eher chirotherapeutische, Technik ist recht unterschiedlich. Einige Patienten haben Angst vor diesem sogenannten "Knacken", andere bevorzugen aber gerade diese Behandlungsmethode, weil sie schnell und unkompliziert durchgeführt werden kann. Diese Methode darf nur von Ärzten mit fundierter chirotherapeutischer und osteopathischer Ausbildung und Erfahrung durchgeführt werden.
Manuelle Therapien können manchmal zu Begleiterscheinungen wie Muskelkater, Gelenksteifigkeit oder Schmerzen/Schmerzverstärkung führen. Diese Nebenwirkungen verschwinden in der Regel innerhalb von Stunden bis Tagen, und sind als positives Zeichen zu bewerten (der Körper spricht offensichtlich auf die Behandlung an).
Übrigens, bei einer Blockierung an Wirbelsäule oder Becken ...
... handelt es sich fast nie um eine echte „Verrenkung“ und niemals um „ausgerenkte“ Wirbel. Im allgemeinen - und auch im ärztlichen - Sprachgebrauch, ist der Ausdruck „ausgerenkt“ immer noch recht gebräuchlich. Bei einer Rippe, einem Finger, einer Zehe oder an der Schulter kommen echte Ausrenkungen vor, die sehr schmerzhaft sind. An der Wirbelsäule kommt so etwas nicht vor, auch wenn es auf dem Röntgenbild - oder schon beim bloßen Anschauen eines Wirbels oder schiefen Beckens - eine plausible Erklärung zu sein scheint. Es handelt sich fast immer um verspannte Muskeln, die sich aufgrund eines Reflex-ähnlichen Mechanismus (höchstwahrscheinlich durch Verschaltungen des Rückenmarks) nicht mehr lockern können, und sich mitunter wie in einem Teufelskreis maximal anspannen (verkrampfen). Die normale Funktion ist also „blockiert“ und ein Wirbel oder Beckenknochen wird von den blockierten (angespannten) Muskeln in eine extreme Position gezogen oder gedreht. Dies verursacht Schmerzen im Bindegewebe der betroffenen Muskeln und der Gelenke, wie z.B. des Kreuzdarmbeingelenkes (also dem Iliosakralgelenk (ISG oder SIG) am Becken) oder an den kleinen Gelenken der Wirbelsäule.